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Nachhaltige Wärmedämmung mit Schafwolle

Um hohe Energieverluste zu vermeiden, ist eine gute Wärmedämmung unabdingbar. Mit der richtigen Dämmung können sich Hausbesitzer unabhängig von steigenden Energiekosten machen und Energie einsparen. Doch nicht nur die Energieeinsparung sollte bei der Auswahl des richtigen Dämmstoffs berücksichtigt werden, sondern auch vor allem der Einfluss auf Klima & Umwelt. Dabei ist besonders zu beachten wie viel Energie für die Herstellung der jeweiligen Baustoffe aufgewendet werden muss. Entsorgungs- und Wiederverwertungsmöglichkeiten sind ebenso mit einzuberechnen. Welches letztendlich der geeignetste Dämmstoff für ein bestimmtes Bauprojekt ist, ist dabei von mehreren Faktoren abhängig.

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Ökologische Dämmstoffe

Wer ökologisch bauen möchte, der steht vor einigen kniffligen Entscheidungen, denn dank der immer stetig wachsenden Nachfrage an ökologischen Baustoffen ist die Auswahl recht groß. Auch bei der Wärmedämmung gibt es knapp ein dutzend verschiedene Möglichkeiten. Natürlich dämmen können wir beispielsweise mit:

  • Holzwolle
  • Zellulose
  • Stroh
  • Hanf
  • Schafswolle

Dabei hat jeder Dämmstoff seine Vor- und Nachteile und je nach Standort des Bauprojekts bieten sich unterschiedliche Rohstoffe manchmal mehr und manchmal weniger an. Trotzdem gibt es unserer Meinung nach, klare Favoriten, wenn wir uns bei der Bewertung vor allem auf die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit fokussieren.

Wolle ist nicht gleich Wolle

Die nachhaltige Wärmedämmung mit Wolle ist äußerst sinnvoll, wenn man sich mit ökologischem Bauen beschäftigt. Dabei kommt es allerdings drauf an, welche Dämmwolle benutzt wird, denn Wolle ist im Baugewerbe nicht gleich Wolle. Wir sprechen von Holz-, Stein-, und Glaswolle, von Baum- und Schafswolle und Mineralwolle. Dabei gibt es zwischen den jeweiligen Dämmstoffen deutliche Unterschiede in Bezug auf die Ökobilanz.

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Natürlich Dämmen mit Schafswolle

Wir halten die natürliche Dämmung mit Schafswolle dabei besonders interessant, da diese Dämmweise gleich mehrere Vorteile für unsere Umwelt mit sich bringt. Schafswolle kann bei der natürlichen Dämmung des Dachs der Wände, der Decken und der Außenfassade eingesetzt werden und eignet sich zudem hervorragend für die Schall- und Fußbodentrittdämmung.



Schafwolle besitzt sehr gute Dämmeigenschaften

Durch ihre eine Wärmeleitfähigkeit von 0,037 bis 0,042 W/(mK) (Watt pro Meter x Kelvin), bietet Schafwolldämmung einen hervorragenden Schutz gegen winterliche Kälte. Im Sommer hält die Wolle das Gebäude dagegen schön kühl, indem es die Wärme speichert. Schafwolle als Dämmstoff bietet somit ideale Bedingungen für ein ausgewogenes Raumklima.

Schafwolle kann die Feuchtigkeit regulieren

Schafwolle kann dank ihrer hygroskopischen Fasern bis zu einem Drittel ihres eigenen Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und somit gezielt Feuchtigkeit regulieren. Das macht Sie besonders interessant bei der Dämmung von Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie beispielsweise Kellerräumen oder dem Badezimmer.

Schafwolle bindet Schadstoffe

Durch ihre Fähigkeit Gerüche und Schadstoffe zu binden sorgt Schafwolle für ein gutes Raumklima. Es ist wissenschaftlich belegt, dass die Wolle dank eigener Eiweißstrukturen Schadstoffe wie beispielsweise Formaldehyd langfristig an sich binden kann und somit die Raumluft entgiftet. Schon ein kleines Schafsfell als Bodenläufer bewirkt erste Verbesserung. Ein komplett mit Schafwolle gedämmter Raum leistet entsprechend mehr.

Schafwolle bietet guten Schallschutz

In Sachen Trittschallschutz liegt Schafwolle weit vorne. Sogar bei hochwertigen Lautsprechern wird Schafwolle als sogenannter verbaut, da diese bei hohen Resonanzfrequenzen nicht bricht. Akustikfilz aus Schafwolle ist daher ein beliebter Baustoff. Zudem können selbst kleinste Hohlräume im Boden mit Hilfe von Stopfwolle geschlossen werden.

Schafwolle ist ein heimisches Abfallprodukt

Der wohl interessanteste Punkt bei der Verwendung von Schafwolle als Dämmstoff ist die Herkunft des Rohstoffes. Wolle von heimischen Tieren ist äußerst nachhaltig. Vor allem da die Wolle als Abfallprodukt gilt und somit idealen Nutzen findet. Die regionale Verfügbarkeit vermindert zusätzliche Transportwege und macht Schafwolle somit zu einem echten Allroundtalent in Sachen ökologische Wärmedämmung.

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Die Herstellung von Schafwolldämmstoffen

Zur Herstellung von Dämmstoffen aus Schafwolle findet reine Schafschurwolle Verwendung. Nach der Schur der Schafe wird das Rohmaterial Wolle zunächst gewaschen und entfettet. Innerhalb dieses Prozesses wird auch der Ph-Wert der Schafwolle neutralisiert. Der Rohstoff kommt fast ausschließlich von Schafen aus Europa und oft auch aus der unmittelbaren heimischen Umgebung. Die Einzelfasern der Wolle dienen als Ausgangsmaterial für dünne Vliese, weshalb die Wolle zunächst in diese aufgelöst wird.

Sogenannte Dämmmatten werden mit Hilfe der Vliese hergestellt, indem diese übereinandergeschichtet und vernadelt werden. Als einer der kompliziertesten Verfahren gilt dabei das sogenannte horizontale Kreuzlegen, durch das das Endprodukt die geringste Wärmeleitfähigkeit erhält. Schafwolldämmplatten werden ab einer Stärke von 10 cm in einem thermischen Verfahren durch Zugabe von synthetischen Fasern verdichtet. Alternativ kommen zur Stabilisierung auch Naturstoffe in Betracht, hierbei kommt es stark auf den jeweiligen Hersteller an.

 

Fazit

Schafwolle gilt unter Kennern als absoluter Hochleistungsdämmstoff. Dank ihrer sehr guten bauphysikalischen Eigenschaften im Zusammenspiel mit einem deutlichen Vorteil für die Umwelt ist sie trotz ihrer noch geringen Verbreitung eine hervorragende Alternative zu herkömmlichen Dämmstoffen. Auch wenn die Herstellung der Vliese nicht ganz einfach ist, so überzeugt das Endprodukt, dank der interessanten Eigenschaften, wie beispielsweise die Feuchtigkeit zu regulieren, auf ganzer Linie. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal ist dabei die Tatsache, dass es sich bei der Schafwolle um ein Nebenprodukt der Weidewirtschaft handelt und es quasi mehr Schafwolle gibt als eigentlich verwendet werden kann. Womit für die Herstellung der Dämmstoffe keine zusätzlichen Schritte unternommen werden müssen, da das Rohmaterial bereits verfügbar ist. Schafwolle eignet sich dementsprechend ausgezeichnet, wenn Sie Ihr Eigenheim natürlich dämmen möchten.